Was ist Ratlook?

Der Ratlook oder auch Ratstyle genannt ist eine spezielle Richtung der Fahrzeugindividualisierung, auch Tuning genannt. Anders als bei den bekannten Tuningstilen geht es beim Ratlook darum, dem Auto eine möglichst heruntergekommene und alte Optik zu verleihen, sie bilden einen großen Kontrast zu anderen getunten Fahrzeugen. Bei einer Ratte wird auch penibel darauf geachtet, dass alle Umbauten im Rahmen der StvZo sind, sodass man mit diesen Autos auch im öffentlichen Verkehr Teilnehmen darf.

Woher kommt der Ratlook?

 

Woher der Ratlook genau kommt kann man schlecht sagen, genauso schlecht kann man sagen wo die erste Ratte herkommt. Einige sehen es als Adaption zu den Rat Rod's, dem Gegenstück der Hot Rods die vorallem in den 1930er Jahren in den USA bei jungen Erwachsenen in aller Munde waren.

 

Sicherlich kann man sagen, dass der Hotspot der Rattenszene in den USA und Südamerika liegt, was daher kommt, dass dort die Zulassungsbestimmungen für KFZ lockerer sind.

 

Ratlook in Europa

 

Der Ratlook in Europa erlebt seit ein paar Jahren einen Regelrechten Boom. Anfangs wurden Ratten überwiegend als Winterautos genutzt, wurden aber dann mehr und mehr auch in den Sommermonaten bewegt. Mittlerweile verfügt auch Europa und auch Deutschland über eine große Rattenszene, in Deutschland gibt es (2015) Schätzungsweise 300 bis 400 dieser auffälligen Fahrzeuge, Tendenz steigend.

Was gehört zum Ratlook?

 

Zum Ratlook gehört was gefällt ! Das Spektrum ist weit gefächert doch es es gibt auch sehr viele Gemeinsamkeiten. Die größte Gemeinsamkeit ist wohl die Rost Optik, hier legt der Rattenfahrer besonders viel Wert darauf. Das reicht von partiziellem Rost zB Motorhaube bis hin zu einer komplett verrosteten Karosserie. Hierfür werden die Metallteile metallisch Blank geschliffen, und rosten gelassen. Ist man mit dem Rostbild zufrieden so wird er Konserviert damit es keine Durchrostungen gibt. Man hat auch die Möglichkeit, einen so genannten Rost Effekt Lack zu nehmen, ein spezieller Lack in dem winzig kleine Metallpartikel enthalten sind, den man nach dem Trocknen mit einer speziellen Lösung einpinselt und der Lack dadurch rostet.

 

Ein weiterer, gewichtiger Punkt beim Ratlook sind Dachträger. Dabei wird die maximale Dachlast fast Vollkommen ausgereizt. Auf die Dachgrundträger wird entweder ein Dachkorb befestigt oder auch dicke Holzplanken verschraubt. Als Dachdeko für den sogenannten Dachgarten wird alles genommen was gefällt das reicht von Schlitten über Holzkisten, Ölfässer, Reifen und Felgen, Plüschtiere bis hin zu Stühlen. Die Richtige Ladungssicherung wird dann meist mit Spanngurten bewerkstelligt, was teilweise dann eine Wissenschaft für sich wird.

 

Eine weitere Gemeinsamkeit der Ratten sind Sticker und Stickerbombing. Hierbei werden unmengen an Stickern verklebt. Diese Sticker sind nicht thematisch etc sondern es wird vielmehr genommen was man bekommt. Diese werden entweder einzeln Aufgeklebt oder überlappend zu Stickerbombs.

Weitere Details

 

Weitere Details an den unverkennbaren Ratten sind Zusatzscheinwerfer. Hierbei werden meist zusätzliche Fernscheinwerfer und Nebelscheinwerfer montiert, Nebelscheinwerfer sind hier in der Regel gelb, was im Sinne der StvZo ist. Auch werden die Ratten mit Blechschildern, ausländischen Kennzeichen, Schläuchen, Ladeluftkühlern, Jute, Schafwolle , Holzdekorfolie und und und aufgepeppt.

 

Die Szene im allgemeinen

 

Obwohl die Ratlook Szene eher eine Randgruppe ist, kann man sagen dass diese Szene einen sehr kameradschaftlichen Umgang miteinander hat, Neue Mitglieder werden aufgenommen, egal wie weit sie mit ihrem Rattenprojekt sind. Die Szene verfügt über eigene Treffen, die sich quer durch Deutschland ziehen, und wofür Rattenfahrer teils mehrere hundert Kilometer zurücklegen müssen.

 

Der größte Hotspot der Rattenszene befindet sich wohl bei Facebook, wo fast jede Ratte eine eigene Fanseite hat mit mehreren Tausend likes versteht sich. Hier werden neue Ratten auch über ein sogenanntes Share 4 Share bekannt gemacht.